Mathias Stricker: Die Wichtigkeit von technischem Verständnis und Soft Skills
Täglich stellen wir fest: Technologie bringt unaufhörliche Veränderungen mit sich. Ihr Tempo ist atemberaubend und die resultierende Digitalisierung dringt tief in unsere täglichen Gewohnheiten, unsere Lebens- oder Arbeitsweise ein – sie beeinflusst praktisch jeden Bereich unseres Daseins. Diese Entwicklungen hinterlassen ihre Spuren in den Lebensumgebungen und allgemeinen Bedingungen, unter denen Kinder und Jugendliche heute heranwachsen. Um sie auf eine Welt vorzubereiten, in der die Geschwindigkeit von Veränderungen unaufhaltsam zunimmt, ist es von großer Bedeutung, die grundlegenden Fähigkeiten des Lesens, Schreibens und Rechnens um technisches Verständnis sowie sogenannte Soft Skills zu erweitern.
Zu diesen Schlüsselqualifikationen gehören Kooperation, werthaltiges Handeln, effektive Kommunikation, kritisches Denken sowie Kreativität – allesamt Kompetenzen, die von Maschinen nicht einfach übernommen werden können. Von enormer Bedeutung ist eine langfristige Perspektive, da unsere Gesellschaft die Verantwortung für die Gesundheit des Planeten und eine sozial gerechte sowie ökologisch nachhaltige Digitalisierung gleichermaßen trägt. Diese Aufgabe kann zweifellos als eine der gewaltigsten Herausforderungen unserer Zeit betrachtet werden und auch der Schule kommt dabei eine wichtige Rolle zu, diese anzugehen.
Kinder und Jugendliche müssen frühzeitig mit diesen komplexen Aufgaben vertraut gemacht werden, um sie als zentrale Akteure in der Gestaltung der Zukunft zu etablieren. Die Schule 2030 hat die Aufgabe, junge Menschen zu ermutigen und ihnen die Befähigung zu vermitteln, die Welt mithilfe realistischer Lösungsansätze nachhaltig zu verbessern. Dabei sollen sie den Freiraum erhalten, als aktive Gestalter ihrer Umgebung eigenverantwortlich zu handeln. Mit dem Lehrplan 21 haben wir bereits damit begonnen, wichtige Schritte in diese Richtung zu machen.
Die vielfältigen, individuellen Hintergründe der Schülerinnen und Schüler müssen als Potenzial erkannt und genutzt werden, um eine erfolgreiche Begleitung und Unterstützung zu gewährleisten. Hierbei spielen engagierte, achtsame und gesunde Lehrkräfte eine entscheidende Rolle, weil der «Mensch» nach wie vor im Zentrum steht. Die kantonalen Lehrinnen- und Lehrerverbände setzen sich folglich mit Nachdruck für die Schaffung angemessener Arbeits- und Rahmenbedingungen ein, um diesen Zielen gerecht zu werden.
Mathias Stricker, Primarlehrer, Präsident LSO